Paulinzella Jagdschloss, Klosterruine und Amtshaus
Das Jagdschloss
Vom Fürsten zu Schwarzburg/Rudolstadt wurde das ehemalige Jagdschloss Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut. Vermutlich wurden auch hier Steine des Klosters zum Bau abgetragen. Das Renaissancegebäude wurde bis 2004 grundhaft saniert.
Heute befindet sich hierin ein Museum zur Kloster-, Forst- und Jagdgeschichte. Das Museum ist eine Außenstelle des Thüringer Landesmuseum Heidecksburg in Rudolstadt. Darin finden Sie auch eine Touristinformation.
Sie erreichen uns per Mail unter:
museum-paulinzella@heidecksburg.de
![]() Die Klosterruine Die Anfänge Paulinzellas lagen in einer Einsiedelei, welche etwa 1102 von Paulina gegründet wurde und damals noch den Namen Marienzelle trug. Paulina war eine Adelige, vermutlich aus dem alten thüringisch - sächsischem Geschlecht von Kefernburg/Schwarzburg. Sie war eine sehr fromme Frau. Mehrere Reisen nach Rom brachten ihr endlich die Erlaubnis und den Segen vom Papst zur Gründung des Klosters. Die Fertigstellung mit zu erleben war ihr allerdings nicht mehr vergönnt. |
Warum
Paulina ausgerechnet diesen Standort wählte, dazu wird folgendes
überliefert: Paulina war auf dem Weg zum Jagdsitz eines Grafen an der
Ilm. In den Wäldern um Rottenbach und Hengelbach verirrte sie sich. Im
Rottenbachtal fanden sie und ihr Gefolge Unterschlupf in einer Hütte.
Ihre Dienerschaft fürchtete sich vor dem Rauschen des Windes in den
uralten Baumriesen und vor wilden Tieren. In der Nacht erschien Paulina
die Gottesmutter und forderte sie auf, ihr in den Wald zu folgen. Sie
eilte ihr nach und Maria wies in den Wald hinein und die Stämme der
uralten Bäume verwandelten sich in herrliche steinerne Säulen. Eine
wunderbare Kathedrale soll ihr erschienen sein und Chorgesang soll alles
erfüllt haben. Dann wurden die Säulen wieder zu Bäumen und sie war
wieder allein. Nun stand für sie fest, dass im Rottenbachtal das Kloster
gebaut werden soll. Aus dem Kloster zu Hirsau wollte Paulina den neuen Abt abholen und verstarb auf dieser Reise. Ihr Leichnam wurde in der Klosterkirche beigesetzt. Abt Gerung und auch sein späterer Nachfolger aus Hirsau Abt Udalrich waren die Leiter des Klosterbaus. Das Vorbild, die Klöster zu Hirsau und Cluny sind unschwer zu erkennen. Nach dem Tode Paulinas 1107 kam der Klosterbau fast zum Erliegen. Die Bauarbeiter und auch einige Mönche verließen teilweise das Kloster. 1122 wurden die Bauarbeiten dann vorläufig beendet und Paulinas Gebeine erhielten einen Platz in der nun fertigen Klosterkirche. 1124 war die feierliche Weihe und ein Jahr später wurden bereits wieder an der Vergrößerung des Klosters gearbeitet. m Bauernkrieg verlor das Kloster sämtliche Habe. Die Reformation wurde eingeführt und das Kloster unterlag alsbald weltlichem Recht. Alle Versuche scheiterten das Kloster wieder dem Benediktinerorden zuzusprechen. Somit war das Ende des Klosters besiegelt. Bereits 1564 begann man mit dem Abbau der Steinblöcke für einen Schlossbau in Gehren. Das Kloster begann damit zur Ruine zu verfallen. Im Laufe der folgenden Jahre holte sich die Natur das Klosterareal zurück und Friedrich Schiller schrieb ein Gedicht über das, was er in Paulinzella fand: Ab Mitte des 19. Jhd. begann man behutsam und mit Takt werterhaltende Maßnahmen, um dieses Bauwerk uns und unserer Nachwelt noch so lang wie möglich zu erhalten. |
Amtshaus des ThüringenForst mit Sonderausstellungen

Im Amtshaus Paulinzella befindet sich heute der Sitz des Forstamtes Saalfeld-Rudolstadt (ThüringenForst). In Vorbereitung für diese Nutzung und die folgliche Sanierung wurden seit 2012 bauhistorische und restauratorische ebenso wie bautechnische Untersuchungen des Gebäudes durchgeführt. In der Literatur wurde das Amtshaus bis zu diesem Zeitpunkt auf 1534 datiert, es galt bereits als eines der bedeutendsten Fachwerkgebäude Thüringens. Dendrologische Untersuchungen der Fachwerkkonstruktion aus Weißtanne im Zuge der Sanierung ergab schließlich das Fälldatum von 1474/75. Es handelte sich um eine Winterfällung der Weißtanne und das Holz wurde unmittelbar nach dem Einschlag bearbeitet. Es ist also davon auszugehen, dass das Hausgerüst des Amtshauses 1475 verzimmert wurde. Demzufolge wurde es vom Konvent des Klosters errichtet.
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