Großeinsatz der Feuerwehren
In Acht-Stunden-Schichten gegen die Flammen

Am Freitagmorgen, den 4.07.2025 um 4:41 Uhr wurde die Einheit der freiwilligen Feuerwehr aus Rottenbach zum Vegetation-Großbrand alarmiert. Nach fünf Minuten saß die Mannschaft einsatzbereit im Fahrzeug und weitere zwei Minuten später ging es mit Blaulicht und Martinshorn in Richtung Gösselsdorf los.
Ein Tag zuvor wurde im Kreis Saalfeld-Rudolstadt ein Katastrophenalarm wegen des außer Kontrolle geratenen Waldbrandes ausgelöst.

Bei der Ankunft vor Ort brannten bereits beinahe 300 Hektar und fast 700 Einsatzkräfte verteilt auf viele Waldbrandabschnitte versuchten die weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Leider ist Wasser Mangelware auf der Saalfelder Höhe und so erhielten die Rottenbacher Feuerwehrleute die Aufgabe, das Wasser aus dem kleinen Bach Gölitz im Königstal zu entnehmen und über eine über zwei Kilometer lange Schlauchleitung, vier weitere Pumpen und drei Ausgleichsbehälter zur Brandbekämpfung auf die steilen Hänge des Schiefergebirges zu transportieren.
Nach einer kurzen Lagebesprechung ging es an die Arbeit: die Staustufe ins Wasser platzieren, den Saugkorb in den Bach legen, mit der Halteleine sichern, A-Längen zusammenkuppeln, an die Pumpe anschließen, B-Schläuche verlegen und dann kuppeln, kuppeln, kuppeln. Bei 20-Meter-Schlauchlänge und 2-Kilometer-Strecke muss man wirklich sehr viel kuppeln. Die Arbeit lief gut, es ging schnell voran, die Kommandos waren kurz und verständlich, die geübten Handgriffe saßen. Nachdem die Leitung stand, konnten die zahlreichen Angriffstrupps mit einer stabilen Wasserversorgung den Flammen trotzen.
Dann blieb es nur, die Pumpe zu bedienen, den Einsatz zu dokumentieren, die lange Leitung zu kontrollieren, Schlauchplatzer zu beheben, Reserveschläuche zu legen, zwischendurch einen Schluck zu trinken bzw. eine Kleinigkeit zu essen und wieder von vorne anzufangen. Neben der regulären Einsatzstellenversorgung kümmerten sich die dankbaren Einwohner von Königstal um die Feuerwehrleute hervorragend und blickten hin und wieder nach oben, um zu schauen, ob die Flamen weniger wurden.
Plötzlich wurde es heller, durch den auffrischenden Wind brach das Feuer durch und drohte, die Angriffskräfte einzukesseln. Zum Glück konnte durch zügiges Eingreifen Schlimmeres verhindern werden. Die verbrannten Schläuche lagen nun da als stumme Zeugen davon, wie gefährlich die Brandbekämpfung eigentlich ist.
So verging die Zeit. In Acht-Stunden-Schichten sicherte die Mannschaft die Wasserversorgung, bis der Abschnitt unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Am Samstagnachmittag, den 5.07.2025, also fünf Schichten später, wurden die Rottenbacher nach Großneundorf verlegt, um dortige Wasserversorgung zu unterstützen, also packten sie alles zusammen und steuerten die neue Einsatzstelle an. Erst danach hieß es, Schichtwechsel, also heimkehren und vorher vielleicht noch einkaufen. Doch durch die Verlegung verspätete sich die Wachablösung um ca. zwei Stunden, was zur Folge hatte, dass der Samstagseinkauf in Gefahr geriet, weil die Läden hier schon um 20 Uhr schließen. Und obwohl der Maschinist alles aus dem MTW rausholte, waren sie erst um 20:06 auf dem Rewe-Parkplatz. Glücklicherweise reagierte die nette Verkäuferin schnell, benachrichtige die Chefin, meldete sich im Kassensystem erneut an und ließ die Einsatzkräfte in den Laden. Zügig wurden Brot und Butter, Salat und Milch, Wasser und so Ähnliches gekauft und dann erst ging es zurück zum Gerätehaus. Vielen Dank, dass Sie die Freiwilligen auf diese Weise unterstützten und Ihren Feierabend um eine halbe Stunde verzögerten.
Der nächste Schichtwechsel war um 2 Uhr nachts und dann um 10 Uhr morgens. Um 13 Uhr am Sonntag, den 06.07.2025 übernahm die Wehr vom Rinnetal eine neue Aufgabe, die darin bestand, mit Sprinklern die Schadfläche zu bewässern, um erneutes Aufflammen zu verhindern.
In der Nacht zu Montag, den 7.07.2025 wurde die Einheit aus Rottenbach abgelöst.
Der Einsatz beim größten Waldbrand Thüringens der letzten drei Jahrzehnte dauerte drei Tage und drei Nächte. In neun Schichten unterstützten die Kameradinnen und Kameraden meist in ihrer Freizeit die Brandbekämpfung. Jetzt muss nur noch die innere Ordnung des Fahrzeugs wiederhergestellt werden und dann kann man aufatmen, zumindest bis zur nächsten Alarmierung.
„Danke für eure Einsatzbereitschaft!“
Tomasz Hakuba
FFW Oberhain
Die FFW Oberhain wurde am 03.07. um 12:14Uhr alarmiert und ist mit 8 Kameraden ausgerückt.

Vor Ort haben wir 2 Maschinisten abgestellt, die die bereits installierten Entnahme- und Verteilerpumpen zur Löschwasserversorgung in Gösselsdorf übernommen und betrieben haben.
Unser Löschfahrzeug hat in Gräfenthal die Feuerwehr Weimar abgelöst und mit der Wasserförderung mit dem Fahrzeug und der Tragkraftspritze begonnen. Nachdem dann auch die Nacht geschafft war, wurden wir gegen 6 Uhr am nächsten Morgen von der Feuerwehr Meuselbach abgelöst.
Zurück am Standort wurde bis 8 Uhr die Einsatzbereitschaft der Ausrüstung wiederhergestellt.
Bürgermeister Waschkowski:
Neben diesen überörtlichen Einsätzen der Feuerwehr gab es auch noch Einsätze innerorts. Die Kameradinnen und Kameraden waren sehr gefordert. Hinzu kam die Hitze...
Für diesen aufopferungsvollen Einsatz sei den Feuerwehrleuten unserer Stadt recht herzlich gedankt!