Dixieland-Klänge unter Klostermauern – Ein Sommernachmittag in Paulinzella


Man muss raus auf die Straße gehen und hoffen, dass das Wetter mitfeiert.
Am 10. August 2025, als die KulturBrauerei Paulinzella ihr Saisonhighlight veranstaltete, spielte der Wettergott mit, also fand die Motto-Party auf der Straße vorm Haus statt.
An einem warmen Sommernachmittag, der Duft von frisch gemähtem Gras liegt in der Luft, und über den Mauern der romanischen Klosterruine Paulinzella schwebt der warme Klang einer Posaune. An dem Sonntag verwandelte sich das historische Gemäuer in eine stimmungsvolle Bühne für ein besonderes musikalisches Erlebnis: ein Dixieland-Konzert, das nicht nur Liebhaber des Jazz begeisterte.
Bereits beim Einlass herrschte heitere Erwartung. Viele Zuschauer trugen Kleider aus den 20-er Jahren. Unter ihnen soll sogar Jay Gatsby gesehen worden sein. Bänke, Stühle und Tische waren auf der Veranda und dem Parkplatz aufgestellt, und im Hintergrund strahlte die Sonne, während das ehemalige Brauhaus den nötigen Schatten spendete.
Pünktlich um 16 Uhr erklangen die ersten Takte – schwungvoll, lebendig und mit diesem unverwechselbaren Groove, der den Dixieland ausmacht. Die Band, bestehend aus Klarinette/Saxofon, Posaune, Klavier, Westerngitarre, Kontrabass und Schlagzeug, eröffnete mit Standards wie „Puttin‘ On The Ritz“ und „Down By The Riverside“. Die Sängerin, verkleidet als Daisy Buchanan, setzte ihr Vibrato so gefühlvoll ein, dass jeder Ton wie eine sanfte Welle durch das Tal strömte. Der Klang hallte in den Mauern wider, fast so, als würde die Klosterruine selbst mitsingen. Spätestens beim letzten Set, als einige Zuhörer sich spontan zum Tanzen erhoben, war klar: Diese Musik lässt niemanden unberührt.
Nach fast drei Stunden endete der Gig unter tosendem Applaus und man hörte überall begeisterte Stimmen: „Das war wie eine kleine Reise nach New Orleans – nur mitten in Thüringen.“
So bleibt das Dixieland-Konzert in Paulinzella nicht nur als musikalischer Höhepunkt, sondern auch als Beweis dafür in Erinnerung, dass historische Orte und lebendige Musik eine ganz besondere Verbindung eingehen können.
Zum Schluss bedanken wir uns bei den Musikern für die kunstvolle Darbietung, den zahlreich erschienen Zuhörern für die wunderbare Stimmung und den Gastgebern für die liebevolle Organisation.
Tomasz Hakuba